Der Blutmond über Zürich

Zürcher Unterland, 27.07.2018, 21:29 Uhr: Der Mond verschwindet für die Dauer von 103 Minuten im Kernschatten der Erde und schimmert in einem gespenstisch anmutenden kupferroten Licht. Eine so lange totale Mondfinsternis wird man in diesem Jahrhundert nicht wieder erleben. Als wäre das noch nicht genug, setzt der Mars einen sehenswerten Kontrapunkt. Nur wenige Grad vom verdunkelten Vollmond entfernt, wird der rote Planet heller leuchten als der Jupiter. Ein Jahrhundert-Event, das ich vom nahegelegenen Burghügel verfolgt habe. Natürlich nicht ohne korrekte Bewaffnung.


Mit diesem Maksutov MTO 1000 haben KGB-Agenten früher ihre Observationen durchgeführt. Heute gibts die Dinger günstig auf ebay. Ich habe noch einen 2x-Extender drangeschraubt und meine Sony A7S bzw a6500 grangeflanscht.

Die grösste Herausfoderung: Fokussieren bei diesen miesen Lichtverhältnissen. Nach einigem Pröbeln gings einigermassen. Und dann die Shots bequem per Handy über nen Pluto-Trigger auslösen, damit auch ja nicht das Geringste vibriert; bei einer 2000er Brennweite hätte bereits die kleinste Erschütterung zu unscharfen Bildern geführt.

Für NumberNerds: Die meisten brauchbaren Shots hat die A7s geliefert. Verschlusszeit: 1-2 Sekunden, ISO 20000. Das Maksutov hat eine fixe Blende von 10, durch den Extender ging noch ein Stop verloren, den ich der sog. Russentonne mittels Speedbooster wieder abgetrotzt habe. Normalerweise sollte man diese Maksutovs von ebay nach erhalt sorgfältig justieren um eine optimale Schärfe zu erhalten. Dazu bin ich aber noch nicht gekommen und das Teil bildete auch so schon ziemlich scharf ab. Hier die besten Shots.

 

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